Master of eEducation

Seit einigen Tagen bin ich nebenberuflicher Teilzeit-Student an der Fernuniversität in Hagen. Ziel ist, in den nächsten 4 Jahren den „Master of eEducation“ an der Fakultät für Kultur- und Sozialwissenschaften in der Tasche zu haben. Warum ausgerechnet dieses Studium, warum ausgerechnet Hagen?

  1. Alle 7 Pflichtmodule treffen meinen Geschmack und meine Interessen ganz genau. Ich würde jedes Modul auch freiwillig belegen.
  2. Wo Fernuni draufsteht ist auch Fernuni drin: Keine Präsenzeiten. Keine Reisezeiten. Keine Hotels. Keine Hörsäle. Keine Vorträge. Keine Urlaubsansuchen. Keine Vorbereitungen von Supplierstunden und kein Kollegen-Gemeckere wegen Abwesenheit. Freie Zeiteinteilung. Selbstständiges Arbeiten.
  3. Prüfungen sind in kreativen, selbstorganisierten Artefakten via ePortfolio abzugeben. Kein sinnloses Gepauke von Fakten, die nachher sowieso wieder vergessen werden.

IMG_6720Andere „Masters of eEducation“ sind von der Zeitdauer kürzer angelegt, erfordern aber Präsenzzeiten, die oft am Wochenende und an Fenstertagen liegen. Wochenende ist kaum ein Problem, die Fenstertage eher: An unserer Berufsschule wird an Fenstertagen eigentlich immer gearbeitet. Theoretisch ist unbezahlter Urlaub an diesen Tagen kein Problem, praktisch aber ein Risikofaktor, weil hier Menschen entscheiden. Das Ganze erübrigt sich aber, weil ich entschieden habe, dass die Familie dem Studium immer vorgeht. Daher: Längere Studiendauer ist besser als Präsenzzeiten, weil mehr Zeit für die Familie bleibt.

In diesem Semester habe ich die Module für die ersten zwei Semester belegt, also quasi ein Vollzeit-Pensum. Das erste Modul behandelt Blogs und dürfte kein Problem sein, schließlich beschäftige ich mich seit 3 Jahren damit. Sollte es sich ausgehen, dass ich dieses Pensum schaffe, dann ist’s gut. Wenn nicht, dann wiederhole ich einfach das 2. Modul im nächsten Semester (Leerbelegung).

Belegt habe ich also:

  • Modul1: Medien und Kommunikationstheorien
  • Modul1: Medien und Wirklichkeitskonstruktionen
  • Modul1: Wissenskommunikation in virtuellen Lerngemeinschaften
  • Modul2: Lehren und Lernen in der Wissensgesellschaft
  • Modul2: Medienkommunikation und Medienkompetenz
  • Modul2: Instructional Design

Die Aufgaben werden per Moodle gegeben, der Moodle-Kurs ist bis jetzt noch nicht freigeschalten. Offizieller Semesterbeginn ist morgen.

Vorige Woche habe ich begonnen, den Studienbrief „Medien- und Kommunkationstheorien“ zu lesen. Dieser umfasst einen geschichtlichen Abriss über diese Theorien seit dem 19. Jahrhundert: Die Geschichte der Theoretisierung von Kommunkation, die beginnende Medientheoriebildung, Theorien der Exteriorisierung, Kybernetik, usw. Die „wissenschaftliche Sprache“ im Skript war für mich anfangs recht herausfordernd, las ich doch in den letzten Jahren hauptsächlich populärwissenschaftliche Bücher, meist auf Englisch. Und die bedienen sich ja meist einer eher einfachen Sprache. Ungewohnt war auch, dass ich alle zwei Seiten auf ein unbekanntes Fremdwort gestoßen bin, bei dem auch mein altes Fremdwörterbuch versagt hat, indem es entweder den Begriff nicht kannte oder nichtssagende Auskunft gab. Gut, dass es Wikipedia gibt. Nach ein paar Seiten ging’s aber dann ganz gut und mittlerweile verstehe ich, was mir Frank Hartmann sagen möchte.

Für Hagener-Studenten gibt es ein Forum, wo man sich austauschen kann. Da wurde ich bei meiner Vorstellung sogleich vom Forums-Master gerüffelt, weil ich auf diesen Blog verlinkt habe. „Affiliate-Marketing“ ist dort nicht erwünscht und ich habe dann und wann meine Buchempfehlungen via Amazon-astore verlinkt. Nicht dass ich jemals darüber einen Cent verdient hätte, aber egal.

Die Vernetzung mit den Mitstudenten müsste via Web2.0 ganz gut funktionieren. Jedenfalls besser als sonst, da diese Menschen doch eine gewisse Affinität zum Web haben sollten. Es sollte möglich sein, ein zeitgemäßes Niveau von Kollaboration zu erreichen, das über das Hin- und Hersenden von Docs via E-Mail hinausgeht, ohne dass meinereiner sämtliche Überredungskünste aufbringen muss, damit sich ein Gegenüber endlich doch trotz aller Sicherheitsbedenken und technischen Hürden einen Google-Mail Account anlegt.  Ich meine damit:

  • kollaborativer Notizenaustausch via Google Text und Tabellen
  • Facebook
  • Twitter
  • Skype
  • oder eines dieser Tools.

Zum Start stelle ich meinen noch unbekannten Mitstudenten meine Notizen zum Skript Medien- und Kommunkationstheorien via Google-Text zur Verfügung. Wenn der Moodle-Kurs freigeschaltet wird, dann ergibt sich hoffentlich die Möglichkeit, eine gemeinsamen Arbeit an diesem Dokument. Was früher handschriftlich in der Schublade verschwand, wird nun öffentlich im Netz zur gemeinsamen Bearbeitung freigebeben. Theoretisch herrlich – ich bin gepannt, ob das klappt.

Natürlich wird hier in den nächsten Jahren regelmäßig über eEducation gebloggt werden. Damit wird lernenheute wieder zur jener Plattform, als die sie begonnen hat: Als Gedankensammlung und Lernstoff-Reflexion.

7 Gedanken zu “Master of eEducation

  1. Das klingt überaus spannend. Ich bin gespannt auf weitere Berichte. Hatte auch schon überlegt das hier in HH – allerdings als Präsenzstudium – zu machen. Neben der Diss ist das allerdings eine ganze Menge Holz…

  2. Hee, ich finde den „Master of EEducation“ richtig cool und wünsche Ihnen viel Glück damit! Sowas würde ich auch gern tun – ich bin aber schon Stundentin an der Uni! Außerdem finde ich Ihr Blog äußerst interessant und würde sehr gern weiter lesen^^

    -Sarah

  3. Auch ich finde die Idee sehr interessant – hätte ich auch Lust drauf. Dieses Schuljahr werde ich mich aber zunächst mal im Bereich Naturwissenschaft und Technik weiterbilden. Auch per Fern-Fortbildung allerdings mit Präsenzzeiten. Auch ich bin sehr gespannt, inwiefern die online-Zusammenarbeit funktioniert (Moodle Kurs).

    Ich würde mich freuen, wenn Du uns auf dem Laufenden hältst (was ich auch versuche, sobald der Kurs angegangen hat).

  4. Kann mich Vorrednern nur anschließen. Da ich an dem kollaborativ nutzbaren Online-Karteikartentrainer CoboCards arbeite, wäre es nicht schlecht, auch mal die theoretischen Kenntnisse zu erwerben.

    Übrigens CoboCards ist auch ein Tool, dass von Fernstudenten sehr starkt genutzt wird. Schau es dir mal an, vlt. hilft es dir auch.

  5. Zustimmung! Dzt. verwende ich Cobocards im Informatik-Unterricht für die Grundbegriffe der Informatik. Demnächst mehr darüber in diesem Blog.

  6. Wow, das klingt spannend. Sowas werde ich wohl auch mal andenken müssen, wenn der erste berufseinstieg gemeistert ist. Daher freue ich mich auf Erfahrungsberichte und wünsche nicht nur Erfolg sondern besonders Spaß.

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