Antiatom-Schulwettbewerb: Unser Beitrag

Der „Don’t vote“-Clip zur Präsidentenwahl 2008 habe ich neulich in Politischer Bildung (4 Wochenstunden, 10 Wochen Lehrgang) zum Thema „Wahlrecht“ verwendet. Der Clip ist so aufgebaut, dass berühmte Schauspieler gemäß Drehbuch den Zusehern sagen sollen, dass es keinen Sinn hat, wählen zu gehen. Obwohl der Regisseur ihnen erklärt, dass diese Aussage sarkastisch gemeint ist, weigern sie sich, dieses Statement abzugeben. Im Mittelteil lässt der Regisseur den Schauspielern das sagen, was sie wirklich glauben und daraufhin hagelt es Argumente, warum die Zuseher wählen gehen sollen.

Diese Story haben wir für einen Beitrag zum Anti-Atom Schulwettbewerb von antiatomszene.info zum Vorbild genommen. Die SuS wurden vor Weihnachten zwei Unterrichtseinheiten lang mit einem ARTE-Film über Atommüll, ergänzt mit einigen Zeitungsartikeln, vorbereitet. Jede Woche erwähnte ich im Unterricht den Wettbewerb, um die Schüler auf das Thema neugierig zu machen, ohne aber die Idee zu verraten. Augen und Ohren sollten automatisch groß werden, wenn sie irgendwo das Thema aufschnappten.

Einige Wochen später führte ich im Unterricht beim Thema „Wahlrecht“ den „Geh nicht wählen„-Clip vor. Kurz vor dem Pausenklingeln bat ich die Schüler, darüber nachzudenken, ob sie sich vorstellen könnten, diesen Clip auf das Thema „Atommüll“ umlegen zu können. Nach weiteren zwei Wochen „Sicker-Phase“ starteten wir los:

  1. Jeder Schüler bekam drei Streifen Papier: Am ersten Streifen sollte ein Argument für Atomkraft, am zweiten eine Idee für ein besonderes Element im Clip und am dritten Streifen zwei Argumente gegen Atommüll gesammelt werden. Nachdem kaum wer auf Kommando kreativ sein kann, war die Idee, die Streifen immer bei sich zu haben und Einfälle zu notieren. Geklappt hat dies nicht so richtig.
  2. Die Schüler hatten in dieser Unterrichtseinheit noch 25 Minuten Zeit, sich selbst zu organisieren: Vorgehensweise, Rollen, Kamera, Drehort, usw.
  3. Die Folgewoche war vollgestopft mit zwei externen Vortragenden und einer Leistungskontrolle. Ich vertraute darauf, dass einige engagierte Schülerinnen und Schüler sich Gedanken über das Vorhaben machten. Das wiederum hat gut geklappt.
  4. In der letzten Lehrgangswochen nahmen wir uns dann drei Unterrichtseinheiten für das Drehen des Clips Zeit. Drei bis vier besonders engagierte SuS übernahmen Kamera, Regie und Assistenz und manchmal habe ich selbst das Geschehen leicht in die eine oder andere Richtung gelenkt. Die SuS wussten, dass das Video auf Youtube erscheinen wird. Niemand wurde gezwungen, vor die Kamera zu treten. Wer nicht wollte, kam in die Gruppe, die Slogans für die Schauspieler kreierte.
  5. Mangels Schnittprogramm in der Schule habe ich das Video an einem stürmischen Winterabend von 20 Minuten Rohmaterial auf knapp 4 Minuten zusammengeschnitten. Quick and dirty. Vielleicht hat einer der SuS bis zum Einsendetermin im April Lust, das Video noch selbst neu zu schneiden.

Und hier ist das Ergebnis:

Ach ja: Danke an die Schülerinnen und Schüler für die tolle Arbeit!

2 Gedanken zu “Antiatom-Schulwettbewerb: Unser Beitrag

  1. Ich weiß, wieviel Arbeit Videoschnitt mit sich bringt *g*
    Toll, so engagierte Lehrer zu sehen 🙂

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